Wir üben „Work & Travel“

Flexibel bleiben
Letztes Jahr hat sich unsere Flexibilität bewährt. Wir konnten mehrere Wochen Urlaub machen und unsere Kunden an den wunderschönsten Orten in Italien, Spanien und Portugal, weiter betreuen. In diesem Jahr sieht es anders aus. Wir sitzen in Deutschland fest und warten bis sich die Grenzen öffnen. Der Corona-Virus schränkt ein und uns bleibt die Planung der nächsten Reise auf der Landkarte. Die Spannung wächst wöchentlich: „wann machen die Grenzen auf, kommt ein Rückschlag, wie geht es weiter?“ Die deutschen Campingplätze sind nahezu ausgebucht und wir müssen wirklich kreativ sein, wenn wir im Umkreis von 1000 km ein schönes Plätzchen finden wollen, das nicht überfüllt ist und wo man legal stehen darf. Die Begriffe „überfüllt“, „große Menschenansammlungen“ oder „XXL-Camping“ haben von jeher irritiert, umso besorgter sind wir heute, was uns in diesem Jahr erwartet. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema.

Unterricht Online
Seit März haben unsere Kinder home-schooling über Microsoft Teams. Der feste Stundenplan hilft Ihnen eine Struktur zu haben und die Aufgaben zuhause selbstständig zu erledigen. Die Lehrkräfte sind sehr engagiert und kreativ, unterrichten teilweise life aus dem Klassenzimmer und haben sich in kurzer Zeit schnell auf die neuen Medien eingestellt. Gerade für eine Waldorfschule, die sehr auf soziales Miteinander und die praktische Arbeit fokussiert ist, eine tolle Leistung. Wir haben auf alle Fälle an Zuversicht gewonnen, dass online-Unterricht via Microsoft Teams tatsächlich funktioniert und wir dadurch noch flexibler sind. Diese Zeit ist auch eine Art Übung, und wir fragen uns immer wieder: „was wäre wenn wir auf einer Weltreise wären mit Arbeit und Schulstoff“?

Disziplin und gute Organisation
Es hat uns auf alle Fälle gezeigt, dass eine Menge Disziplin nötig ist und man einen festen Rhythmus braucht, um sein Pensum zu schaffen. Aber es ist durchaus möglich eine längere Zeit ohne direkten sozialen Kontakt zum Lehrer und zu Klassenkameraden auszukommen. Der soziale Austausch ist wichtig, kann aber durchaus online in Chats stattfinden. Die Kontakte im privaten Bereich werden ja weiter gepflegt und wahrgenommen. Auf Reisen ist man mit dem Neu erlebten beschäftigt und freut sich darüber die Menschen vor Ort und Ihre Kultur kennen zu lernen.

Neben der Routine braucht man Zeit
Auf Reisen ist es zu „Arbeitszeiten“ sicher sinnvoll, länger an einem Ort zu verweilen und sich die Wochentage einzuteilen. Z. B. Unterrichtszeiten, Fahr-Etappen, Aufträge planen und einteilen. Für den Unterricht sollten auf der Reise täglich nicht mehr als 2-4 Stunden benötigt werden, durch die vielen neuen Eindrücke im jeweiligen Land, der Kultur, Sprache und Geschichte, wird von Haus aus gelernt und diese Erkenntnis nicht als Unterricht wahrgenommen.

Home-Work & private Space
Wir Arbeiten dort, wo wir wohnen, konnten also routiniert in der Corona-Auszeit weitermachen wie bisher. Die Kundentermine laufen per Chat oder am Telefon , die Meetings finden mit Schutzmaßnahmen beim Kunden vor Ort statt. Den Kindern wurde ein eigenerer Arbeitsplatz eingerichtet, so dass wir alle gleichzeitig unserer Arbeit nachgehen können. Ein Luxus, den nicht jede Familie hat und den wir sehr zu schätzen wissen. Die sozialen Medien und Chat-Rooms haben für uns Reise-Liebhaber jetzt noch mehr an Bedeutung gewonnen, da wir die Möglichkeit haben, mit Freunden und Geschäftspartnern über die Grenzen hinaus in Kontakt zu bleiben. Viele Gleichgesinnte sitzen im Ausland fest und kommen nicht in ihre Heimat zurück. Tipps und Spenden helfen vielen dabei, sich an dem Ort, wo sie gestandet sind, über Wasser zu halten. Als Reisender ist man abhängig von World Wide Web, aktuelle Informationen vom Auswärtigen Amt, Buchungen, Anträgen, Einreisebestimmungen und von den neuesten Entwicklung rund um Corona oder zu Vorkehrungen im Allgemeinen. Der Kontakt über WhatsApp oder im besten Fall über verschiedenen Videochat-Programme ist oft die einzige Verbindung zu Freunden und zur Familie. Stand 5.2.2020 sitzen noch 50.000 EU-Bürger Corona-Bedingt im Ausland fest. 550.000 wurden bereits aus dem Ausland zurückgeholt.


„Gut zu reisen ist besser als anzukommen.“

Buddha

Positive Stimmung
Uns erreichen aber auch viele tolle Berichte und Bilder von Menschen, die sich bewusst entschieden haben, die Auszeit im Ausland zu verbringen oder einfach das Beste aus ihrer Situation zu machen. Schlagzeilen wie „Gestrandet im Paradies“ oder Bilder von leeren Stränden, verlassenen Orten, dem Alltag in wilder Natur, wunderschöne Plätze, lassen uns vor Neid erblassen und bei einigen Fällen kann man nur sagen „richtig gemacht“. Wir wünschen allen Gestrandeten, Hoffnungsvollen, Reisefiebernden, Daheimgebliebenen und Weltenbummlern viel Glück, Gesundheit und dass wir bald alle wieder unserem Freiheitsdrang folgen dürfen, flexibel bleiben und ganz nach dem Zitat von Buddha leben udn streben dürfen.

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